Zuckerrübenkampagne startet dieses Jahr später

Rübenentwicklung regional sehr unterschiedlich: Erwartetes Ernteniveau im Rheinland teilweise im guten fünfjährigen Mittelwert, Ostwestfalen-Lippe hofft auf eine überdurchschnittlich gute Ernte, während in Sachsen-Anhalt der Fünfjahresdurchschnitt angestrebt wird

© Pfeifer & LangenKöln, 25.09.2020 – Am 28. September startet die diesjährige Zuckerrübenkampagne von Pfeifer & Langen in den Werken Jülich (Rheinland) und Könnern (Sachsen-Anhalt). In Lage (Ostwestfalen-Lippe) und Appeldorn (Rheinland) beginnt die Verarbeitung der Rüben am 5. Oktober und in Euskirchen (Rheinland) geht die Kampagne in diesem Jahr am 8. Oktober los. Bis zum Jahreswechsel (in Lage bis Ende Januar) dreht sich bei dem europäischen Zuckerhersteller wieder alles um die Produktion von Zucker aus der heimischen Rübe.

Nach zwei Dürrejahren in 2018 und 2019 hatte sich der Bodentank über den Winter großteils wieder mit Wasser gefüllt. Die ersten Ertragsprognosen waren zunächst noch optimistisch, denn die Aussaat erfolgte früh und auch beim Reihenschluss im Mai sowie Juni war die Entwicklung der Rüben noch vielversprechend. Jedoch ging der Wachstumsvorsprung des guten Starts im sehr trockenen Sommer verloren und das dringend benötigte Wasser kam – zumindest in den meisten Regionen – erst Ende August. Insgesamt erwartet Pfeifer & Langen trockenheitsbedingt eine durchschnittliche Zuckerrübenernte. Jedoch sind die Entwicklungen regional sehr unterschiedlich. In Ostwestfalen-Lippe, wo das Werk in Lage betrieben wird, wurde die Rübenentwicklung durch die Niederschläge im August begünstigt. Daher erwartet die Region eine gut überdurchschnittliche Ernte. Im Rheinland geht der Zuckerhersteller von einer leicht überdurchschnittlichen Ernte an den Standorten Jülich und Appeldorn aus, während in Euskirchen der fünfjährige Mittelwert nur knapp erreicht werden kann. Die Rüben in Sachsen-Anhalt wurden im Sommer durch die anhaltende Dürre zwar deutlich stärker geschädigt, jedoch peilt die Region Könnern dieses Jahr eine Durchschnittsernte an. Die Ertragsfaktoren sind in den trockenen Regionen Könnern, Euskirchen, Appeldorn und Jülich von einem hohen Zuckergehalt bestimmt, während in der niederschlagsreicheren Region Lage der Rübenertrag höher ausfallen wird.

„Die Rohstoffsicherung durch die Zuckerrübe ist aktuell eine große Herausforderung“, kommentiert Geschäftsleiter Dr. Hermann Schmitz die Situation. Dies liegt jedoch nicht vorranging an der Witterung und den trockenen Sommern. „Viele Landwirte stellen zurzeit den Rübenanbau in Frage. Um sie bei der Stange zu halten, brauchen wir faire Wettbewerbsbedingungen in Europa und einheitliche Regularien. Ohne Rüben gibt es keinen heimischer Zucker.“

Aus der Region für die Region

© Pfeifer & LangenAls Zuckergruppe ist Pfeifer & Langen im fruchtbaren Rübengürtel, den besten Anbaugebieten Europas, gut aufgestellt. Die Konzentration auf Rübenzucker aus der Region ist nachhaltig, reduziert lange Transportwege und ist auch ein Statement für die heimische Landwirtschaft, mit der sich das Unternehmen eng verbunden fühlt. Daher macht sich Pfeifer & Langen insbesondere dafür stark, einem aktuellen Rückgang der Rübenanbauflächen entgegen zu wirken. Klare Signale für den heimischen Rübenanbau setzt das Unternehmen, indem es den Landwirten Planungssicherheit durch Abnahmegarantien und stabile Preise gibt. Die Landwirte brauchen zudem faire Rahmenbedingungen innerhalb der Europäischen Union (EU). Hier ist die Politik gefragt, ungleiche regulatorische Voraussetzungen innerhalb der EU abzuschaffen (u.a. gekoppelte Direktzahlungen). Ein akutes Problem ist auf vielen Rübenfeldern im Rheinland sichtbar: gelbe Flecken, ausgelöst durch die Vergilbungskrankheit, die seit dem Verbot bestimmter Saatgutbeizen (Neonicotinoide) nicht wirksam bekämpft werden kann. In vielen europäischen Ländern wurden bereits Notfallzulassungen für diesen Pflanzenschutz gewährt, auch Frankreich hat kürzlich auf Grund der drohenden drastischen Ertragsverluste durch die viröse Vergilbung gehandelt. Die deutschen Landwirte sind im EU-Wettbewerb klar benachteiligt, denn sie müssen die Verbote im Pflanzenschutz einhalten.

Mit hochmodernen Werken in die Kampagne 2020

In den letzten Jahren hat Pfeifer & Langen hohe Beträge in seine Werke mit dem Ziel investiert, die Anlieferung und Verarbeitung der Rüben noch effizienter, emissionsfreier und leiser zu gestalten. Darüber hinaus hat das Unternehmen die Silo- und Produktionskapazitäten erheblich ausgebaut, um die europäischen Märkte und Kunden noch schneller und effizienter zu bedienen. Durch den Bau von modernsten Verpackungs- und Logistikanlagen und den Einsatz digitaler Technologien optimierte der Zuckerhersteller zudem viele Prozesse entlang der Wertschöpfungskette. 2.440 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter arbeiten europaweit daran, dass der Zucker von Pfeifer & Langen den guten Geschmack der Kunden trifft. Kontinuierliche Produktentwicklungen und Innovationen sorgen dafür, dass das auch so bleibt.

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